Bei dieser Reihe bin ich von einer abstrakten Form ausgegangen, die entfernt an eine tanzenden Figur erinnerte. Eine Tanzende als Ausgangspunkt, fand ich interessant, weil in ihr die Idee von unterschiedlichen Qualitäten steckt, die scheinbar in Konflikt stehen. Den zwischen der Immaterialität des Klanges zu dem sie sich bewegt und ihrem materiellen Körper, der gegen die Schwerkraft kämpft. Mit einer Schablone habe ich auf jedes Bild diese Form gemalt, nachdem ich die Leinwand mit verschiedenen, farbigen Schichten grundiert hatte. Von dieser Figur ausgehend haben sich die Bilder entwickelt. Jedes unterschiedlich, weil ich beim Malen immer auf das reagiere, was schon da ist. Jeder Schablonen-Abzug ist schon leicht verschieden und jeder Untergrund ein wenig anders, darum ergeben sich auch schon da unterschiedliche Assoziationen. Außerdem hat man fortwährend andere Gedanken. Sie beeinflussen den Arbeitsprozess. Es kommen Stimmungen und sich daraus ergebende Impulse dazu, die ich teilweise spontan umsetzte. Dann aber habe ich auch meine Liebe zum Detail und dieses genau auszuarbeiten. Im Rhythmus von schnell und langsam, Sprunghaftigkeit und Akribie, locker und fest, ergeben sich dann ungeplante Ergebnisse.

Jutta Scheiner